Wohnhaus in der Eifel

Besonderheiten

Das Projekt verfolgt das Ziel, die historische Bauweise aufzugreifen und ihre wesentlichen Merkmale in eine moderne Bauform zu transformieren.

Wesentliche Merkmale der historischen Bauweise:

  • Orientierung mit Blick zur Dorfmitte
  • Verwendung ortstypischer Materialien: Holz und Bruchstein
  • Geschützter Innenhof
  • Integration des alten Gartenpfades zum historischen Gehöft

Entwurfskonzept: Das Ergebnis unserer Analyse ist ein klar strukturierter Organismus: Ein Haus mit Wegen, Plätzen, Durchgängen sowie Innen- und Außenräumen. Diese werden durch einen Meander im Erdgeschoss geprägt, der die Raumfolgen von der Straße bis zur Gartenlaube führt und dort mit einem Blick auf das Wohnhaus endet. Die noch nicht realisierte Wandskulptur neben der Obstbaumreihe wird diese Konzeption weiter verdeutlichen.

Erdgeschoss und Obergeschoss:

  • Erdgeschoss: Ein dynamischer Raumfluss, der öffnet, umschließt, trennt und differenziert.
  • Obergeschoss: Analog zur historischen Sockelbauweise als Holzbau gestaltet. Der Baukörper ist langgestreckt, mit einer Terrasse, die den Blick zur Ortsmitte öffnet, und einem Treppenraum, der durch ein Oberlicht erhellt wird.

 

Materialien und Funktionalität:

  • Durchgängige Verwendung einfacher Materialien wie Sichtbeton, Fichtendielen und neutrale weiße Wände.
  • Funktionsräume wie die „Wohnküche“ und das „Kaminzimmer“ greifen auf historische Bauweisen zurück.
  • Das Haus erfüllt die Anforderungen von „Generationswohnen“ und „Wohnen und Arbeiten“, wobei beide Nutzungen flexibel kombiniert oder getrennt werden können.

Aktuell wird das Haus als Wohnhaus mit Bürofläche im Erdgeschoss genutzt. Die Architektur tritt in einen subtilen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wobei der Bezug zur historischen Substanz ohne formale Anbiederung entsteht. Der Dialog wird in der Raumzuordnung und der Materialität sichtbar und lässt das Detail im Ganzen erkennbar werden.

Das begrünte Flachdach ist nicht nur ein architektonisches Gestaltungselement, sondern auch ein ökologischer Beitrag. Es fördert die Biodiversität, speichert Regenwasser, trägt zur Kühlung des urbanen Raums bei und unterstützt den Abbau von CO2. Es steht als Symbol für die Nachhaltigkeit des Projekts und ist mittlerweile ein selbstverständlicher Bestandteil moderner Architektur.

 

Würdigung durch das Preisgericht:

  • Bauherrenpreis NRW 2007: „Durch die überzeugende Transformation in eine zeitgenössische Architekturform stellt das Gebäude einen beachtenswerten Beitrag zum regionalen Bauen dar.“
  • Deutscher Holzbaupreis 2007: „Das Motto des Projektes, die Wiederfindung des Ortes, ist maßgebend: Die ortstypische Materialität sowie die traditionelle Hoftypologie werden aufgegriffen, das Gebäude wird auf den Ortskern ausgerichtet. Das abschließende Flachdach macht das Objekt zu einem beachtenswerten Beitrag regionalen Bauens.“

Keyfacts

Architektur-Büro
Denzer, Poensgen & Partner
Teilnehmer
Andrea Denzer
Art des Objekts
Wohnen und Arbeiten
Fläche des Objekts
170 m2
Baujahr
2002
Flachdach-Eigenschaften
Gründach, Dachterrasse, Retentionsdach, Solar-/Photovoltaikdach, Andere Nutzungen
Dachabdichtung
Bitumenkautschuk und Bitumenbahn

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