Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim ist vor kurzem der Neubau für die Kita Rohmerplatz fertiggestellt worden. Das Projekt überzeugt durch seinen Passivhausstandard und die offene Architektur aus Holz und Glas. Eine Besonderheit ist außerdem die begehbare Dachfläche, die durch die verantwortliche Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung (BSMF) in Teilen als Spielfläche gestaltet wurde.
Die 1911 gegründete Kita Rohmerplatz ist eine der ältesten Einrichtungen ihrer Art in Frankfurt am Main. Das Grundstück dazu war seinerzeit durch die vermögende Familie Rohmer gestiftet worden, um fortan für öffentliche und soziale Zwecke genutzt zu werden. In den 1960er-Jahren war die Fläche entsprechend durch das 12-geschossige Sozialrathaus des Stadtteils überbaut worden, die Kita war dabei im Erdgeschoss angesiedelt. 2012 war der mittlerweile marode Bau jedoch komplett abgebrochen worden. Danach lag die Fläche einige Jahre lang brach, bevor hier 2021 ein sechsgeschossiges Studierendenwohnheim und ein in den unteren beiden Ebenen integrierter Neubau für die Kita in Betrieb genommen werden konnten.
Planung und Umsetzung des großflächigen Komplexes erfolgten durch die Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung (BSMF). Besondere Beachtung findet dabei der Neubau der Kindertagesstätte. Im Erdgeschoss des Neubaus sind acht Gruppen mit Kindern unter drei Jahren untergebracht, im etwas zurückgesetzten Obergeschoss finden sich zwei Gruppen für über dreijährige Kinder. Im Ergebnis werden somit rund 130 statt wie bislang 60 Kinder betreut. Komplettiert wird das Raumangebot durch einen großzügigen Bewegungsraum sowie durch einen luftigen Ateliersaal für kreatives Arbeiten. Im Außenbereich stehen den Kindern außerdem verschiedene Spiel- und Freiflächen sowie ein Wasserspielplatz zur Auswahl.
Zusätzlich ist auch die Dachfläche oberhalb des eingeschossigen Gebäudeteils als Spielfläche angelegt. Neben einem Sandkasten, Klettergeräten und einer Schaukel gibt es hier oben auch eine Kletterburg: „Bei unserer Planung haben wir versucht, die beschränkte Raumsituation möglichst optimal zu nutzen und gleichzeitig den wertvollen alten Baumbestand zu erhalten, um so gleichzeitig auch eine attraktive Ansicht für die Anwohner schaffen,“ begründet Architekt und Projektleiter Jörg Maier das Konzept seines Büros. „Die Verbindung zwischen der Dachfläche und dem Garten im Erdgeschoss erfolgt dabei über offene Treppenanlagen sowie durch eine Röhrenrutsche, die direkt nach unten führt.“
Hochwertige Dachabdichtung
Um eine hochwertige und bautechnisch sichere Lösung zu erhalten, ist die 530 Quadratmeter große Flachdachfläche oberhalb des eingeschossigen Gebäudeteils als 30 Zentimeter dicker Warmdachaufbau mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung umgesetzt worden. Oberhalb der Stahlbetondecke hatten die Mitarbeitenden des beauftragten Dachunternehmens zunächst einen bituminösen Voranstrich (SOPREMA PEB) sowie eine Elastomerbitumen-Dampfsperrbahn (SOPREMA Vapro vap) aufgebracht. Direkt darüber kamen eine 14 Zentimeter dicke PUR-Wärmedämmung und eine im Mittel 6 Zentimeter dicke EPS-Gefälledämmung zum Einsatz. Oberhalb der Dämmung sorgt eine zweilagige Bitumenabdichtung für einen langfristig sicheren Schutz gegen Feuchtigkeit. Als untere Lage wurde eine kaltselbstklebende Elastomerbitumenbahn (SOPREMA Vapro stixx 35) verlegt, als obere Lage wurde eine wurzel- und rhizomfeste Elastomerbitumenschweißbahn (SOPREMA Vapro zero) aufgebracht.
Abschließend konnte der Gründachaufbau für die Spielfläche umgesetzt werden. In einem ersten Schritt wurden dazu eine PE-Folie als Trenn- und Gleitschicht, ein extra-dickes Schutzvlies mit Trittschallschutz sowie ein mit Splitt verfülltes Drän- und Wasserspeicherelement verlegt. Direkt darüber schaffen Spielplatzmatten und Gehwegplatten einen sicheren und robusten Bodenbelag für die aufgestellten Pflanzenkübel und Spielgeräte.