Umbau und Erweiterung eines Wohnhauses

Besonderheiten

Umbau und Erweiterung eines Wohnhauses
Gelungene Transformation

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Baugrundstücken werden aktuell landauf, landab zehntausende Häuser abgebrochen und durch deutlich größere Neubauten ersetzt. Mit deutlichen Konsequenzen für die umgebende Nachbarschaft. Denn die neue Bebauung ist meist mit deutlichen Eingriffen in gewachsene Siedlungsstrukturen verbunden. Eine andere Strategie hat deshalb der Architekt Michael Schröer-Becker aus Griesheim bei Darmstadt verfolgt. Als er den Auftrag erhalten hatte, ein kurz nach dem Krieg errichtetes Wohnhaus aus dem Jahr 1950 behutsam zu modernisieren und zu erweitern, da hatte er einfach vorgeschlagen, das Haus durch ein zusätzliches Zwischengeschoss zu ergänzen, sodass Form und die Neigung des vorhandenen Satteldaches beibehalten werden konnten: „Zur Straße hin fügt sich das Haus damit auch weiterhin als klassisches Einfamilienhaus in seine Umgebung ein“, beschreibt der Architekt das überraschende Ergebnis.

Als zusätzlicher Eingriff in die vorhandene Bausubstanz wurde außerdem eine zweigeschossig ausgebildete, dabei organisch abgerundete Flachdacherweiterung in Richtung Garten hinzugefügt: „Von der Straße aus ist der Anbau aber nicht einsehbar“, erklärt Michael Schröer-Becker. Im Zusammenspiel ist es also gelungen, die ursprünglich vorhandene Wohnfläche des Hauses um das Doppelte zu vergrößern und bei Bedarf zu einem Zweifamilienhaus umzunutzen, ohne dabei den Charme des Altbaus zu verlieren.

Um die Modernisierung trotz aller Zurückhaltung auf den ersten Blick kenntlich zu machen und gleichzeitig eine einheitliche Architektursprache und einen fließenden Übergang zwischen Alt und Neu zu entwickeln, wurden der Bestandsbau ebenso wie die Erweiterung mit strahlend-weiß verputzten Fassaden sowie mit schwarzen Fensterrahmen ausgeführt. Ein gelungenes Element ist dabei auch die schmale vertikale Lichtfuge direkt neben dem Eingang, die ausreichend Tageslichteinfall im Treppenhaus ermöglicht. Noch moderner präsentiert sich anschließend die rückseitige Ansicht des Hauses mit ihren halbkreisrund umlaufenden horizontalen Fensterbändern, der großzügig geöffneten Glasfront zur Terrasse sowie der festen Verschattung mit ihren auskragenden Stahlschwertern, die auch im Sommer eine blendfreie Aussicht zum Garten ermöglicht.

Begrünte Dachterrasse
Zusätzlichen Komfort bietet die auf dem Flachdach umgesetzte, über eine neue Gaube erschlossene Dachterrasse. Die angrenzend an die Außenfläche umgesetzte Begrünung der Fläche mit Sedum schafft einen zusätzlichen Lebensraum für Insekten und Vögel und trägt gleichzeitig zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Parallel dazu sorgt die Begrünung für eine verbesserte Wärmedämmung, indem sie während der sommerlichen Hitze für Kühlung sorgt.

Im Rahmen der Umsetzung wurden oberhalb der Holzkonstruktion zunächst eine Dampfsperre und eine außenliegende Wärmedämmung aufgebracht. Das Gefälle von zwei Prozent stellt dabei einen optimierten Ablauf von Regenwasser sicher. Im nächsten Schritt wurde anschließend eine hochwertige Kunststoffbahnabdichtung aufgebracht, um einen langfristig sicheren Schutz gegen Feuchtigkeit zu erreichen. Nach Fertigstellung der Dachabdichtung wurden eine Drainagematte und ein Substrat aufgebracht, um abschließend die extensive Dachbegrünung mit Sedum umzusetzen. Im Bereich der Dachterrasse wurden alternativ Betonplatten über der Abdichtung verlegt.

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Keyfacts

Architektur-Büro
Schröer-Becker
Teilnehmer
Michael Schröer-Becker
Art des Objekts
Einfamilienhaus
Fläche des Objekts
225 m2
Baujahr
2010
Flachdach-Eigenschaften
Gründach, Dachterrasse
Dachabdichtung
EPDM Kautschukbahn

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