Halle 260, Warnowufer Rostock

Besonderheiten

In der Hansestadt Rostock, direkt am Ufer der Warnow entsteht seit Jahren auf dem Areal der ehemaligen Neptunwerft ein attraktiver Standort als Schnittstelle zwischen Arbeit, Leben und Erholung.

Nach Umbau und Erweiterung Zweier bestehender Hallenbauten und dem anhaltenden Interesse nach modernen Büroräumen und Gewerbeflächen in besonderer Lage wurde auch der Bau der „Halle 260“ in Angriff genommen. Die sachlichen Bezeichnungen der ehemaligen Werftgebäude wurden übernommen. Die geplanten Nutzungen als Büroeinheiten, Verwaltung und Betriebswohnungen sollten modern funktionierende Einheiten bilden, die miteinander mit der Stadt und ihrer globalen Anbindung kommunizieren.

Nachdem ein vollständiger Abbruch der ehemaligen und baulich stark angegriffenen Produktionshalle lange im Raum stand, entschlossen sich die Bauherren, den alten Hauptbaukörper in Stahlbetonrahmenbauweise in seiner Kubatur zu erhalten. Durch Teilabbrüche, gezielte Erweiterungen und Aufstockungen sowie grundlegenden Umbau bei größtmöglicher Nutzung der alten Tragstruktur gelang es, einen originellen und hochfunktionalen Bau zu schaffen.

Die grau-blaue Fassade wird neben der sichtbaren Stahlbetonkonstruktion durch eine Aluminiumfassade mit Structural Glazing beherrscht, die gleichzeitig die Verbindung zum Himmel und zum Wasser schafft. Das alte Stahlrahmengerüst wurde weiter genutzt und mit Spannbetondecken belegt.

Dem Planerteam und den Bauherren war es zu wenig, die große Dachfläche von 1.130 m² lediglich als Standort für Lüftungstechnik zu nutzen. Auch sollte das Dach in mehreren Ebenen als natürlicher Gegensatz zur Fassade sowie als Ausgleich für versiegelte Flächen dienen. Die weite Fläche vor den Betriebsleiterwohnungen bot sich geradezu an, neben Wasser- und Kiesflächen, Holzterrassen eine großzügige Gründachlandschaft als Rasen- und Pflanzflächen zu entwickeln.

Mit knapp 30 cm Aufbau wurde eine intensive Flachdachbegrünung als leichtes Gartendach mit Rasen (ständig durch Mähroboter gepflegt) sowie Stauden und Sträuchern ausgeführt. Um eine kontinuierliche Bewässerung zu gewährleisten und gleichzeitig einen Wasserrückhalt (Retention) bereits auf dem Dach zu erreichen, entschloss man sich, das Dach als Sonderlösung mit Null-Gefälle zu errichten. Gemeinsam mit dem Hersteller fiel unsere Wahl auf die Hochwert-Kunststoffdachbahn Bauder Thermoplan T20, die als einlagige Abdichtung auf die Dachdämmung (Bauder PIR FA) verklebt wurde. Diese Dachbahn erfüllt nicht nur die Anforderungen an harte Bedachung (B Roof) sondern dient gleichzeitig als Durchwurzelungsschutz für den darüberliegen Gründachaufbau. So konnten Gründach und alle weiteren Funktionen ohne Kompromisse auf den verschiedenen Flachdach-Arealen realisiert werden.

Darüber hinaus wurden in den notwendigen Bereichen die Absturzsicherungen als Ganzglasgeländer mit Bodenprofil auf der Attika montiert, um den uneingeschränkten Blick vom Dach über die Hansestadt als auch umgekehrt auf die grüne Fläche zu ermöglichen. Sitzt man auf der Terrasse, gleitet der Blick vom Grün des Daches über die Warnow zum Horizont.

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Keyfacts

Architektur-Büro
PILOTE Architekten · Ingenieure
Teilnehmer
Michael Pohl
Art des Objekts
Bürogebäude
Fläche des Objekts
1.127 m2
Baujahr
2017
Flachdach-Eigenschaften
Gründach, Aufstellfläche für Technik, Dachterrasse
Dachabdichtung
Einlagige Kunststoffbahnabdichtung

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