DV3- Johanneshof, Neubau eines Wohnbau mit Tiefgarage

Besonderheiten

Der Johanneshof 02 zählt zum zweiten Bauabschnitt des DÖRNBERG-Viertels und gliedert sich in geförderten, nicht-geförderten Wohnungsbau sowie in eine Kindertagesstätte. Das durch einen Bebauungsplan festgesetzte Baufenster ermöglichte, die Bauaufgabe zunächst in städtebaulicher Hinsicht zu gliedern. Daraus entstand ein Ensemble aus drei Wohngebäuden und einer frei stehenden Kita, die als Solitär innerhalb des neu entstanden DÖRNBERG-Viertels eine Sonderstellung erhielt. Der Wohnhof wird durch einen L-förmigen Baukörper gerahmt, dieser Baukörper vereint unter seinem Dach sowohl gefördertes wie auch nicht-gefördertes Wohnen und gliedert sich in einen 5-geschossigen und 3-geschossigen Teil. Zudem umfasst das Ensemble noch zwei weitere 3-geschossige Baukörper zur Wohnnutzung. All diese Gebäude sind mit Flachdach und extensiver Begrünung ausgebildet. Verbunden werden die einzelnen Baukörper unterirdisch über eine gemeinsame Tiefgarage, auf dessen Flachdach sich im Erdgeschoss ein gemeinschaftlicher Innenhof abzeichnet. Insgesamt umfasst die Wohnnutzung ca. 10.000 qm Geschossfläche, welche sich auf 130 Wohnungen (davon 79 gefördert) sowie eine kleine Ladenfläche verteilt. Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass eine große Anzahl an unterschiedlichen Wohnungstypen entstanden ist und dadurch auch eine breite Bewohnerschaft dort ihre neue Heimat gefunden hat. Die Entwurfsmethodik aber ist den unterschiedlichen Grundrisstypen gleich, denn Themen wie Erschließung, Küchen- und Badausstattung sowie Privatsphäre in den privaten Freibereichen in Form von Loggien bzw. Terrassen sind gleich bedeutsam beantwortet. Die Fassade fungiert ebenso als verbindendes Element. Gestalterisch drückt sich dies durch ein horizontales Putzband aus, welches auf der Ebene der Geschossdecken umlaufend die Fassade umschließt. Dazwischen liegen vertikale Füllelemente, die in Form von opaken Putzflächen, Fensteröffnungen sowie eingefügten Loggien rhythmisiert angeordnet sind. Der Baukörper der Kindertagesstätte wurde im November 2020 nach 25 Monaten Bauzeit eröffnet. Sie bietet in zwei Krippen und drei Kindergartengruppen und damit insgesamt für 99 Kindern unterschiedlichen Betreuungsalters Platz. Die Kubatur orientiert sich an der Geschossigkeit des Wohnhofs. Die Sondernutzung zeigt sich zum einen durch die solitäre Baukörperform vor allem aber auch durch das Fassadenmaterial Holz. Die vertikale Lattung aus vorvergrauter Weißtanne und die schwarze Unterkonstruktion harmonieren mit den hellen Putzfassaden der umgebenden Bebauung. Wie ein Vorhang zieht sich die Holzlattung um das Gebäude und öffnet sich am Eingang mit einer bewusst hervortretenden Auffaltung. Das 3-geschossige Gebäude ist in Holzhybridbauweise konstruiert. Diese wird im Innenraum gut erkennbar. Neben dem Sichtbetonkern im Inneren, der das Treppenhaus, sowie den Aufzug umschließt, besteht die übrige Konstruktion der Decken und Wände aus Massivholz. Dies verleiht der Kita ihren warmen Charakter. Auch die Flachdächer über dem ersten und zweiten Obergeschoss sind aus Kreuzlagenholzelementen errichtet. Das Dach über erstem Obergeschoss ist als befestige Freifläche ausgestaltet, die für die Kinder noch zusätzliche Spiel- und Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Auf dem Flachdach sind Pflanztröge für den Anbau eines Kräutergartens eingerichtet sowie ein überdachter Experimentierraum im Sinne der pädagogischen Ziele der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Somit ist das Dach für diese Einrichtung von besonderer Bedeutung. Neben der großzügigen Dachterrasse gibt es natürlich noch die ansprechend und naturnah gestaltete Freianlage im Erdgeschoss. Im Inneren der Kita ermöglicht ein ausgeklügeltes Farb- und Erschließungskonzept eine klare Strukturierung der Bewegungsabläufe von Kindern und Personal. Jedem Gruppenraum ist eine Farbe zugeordnet, die in Form von Punkten im Bodenbelag den Nutzer vom Eingang über die Erschließungsbereiche zur jeweiligen Gruppe lotst, die Gemeinschaftsflächen wie der Mehrzweckraum sind in ein sattes Grün getaucht. Die Farbe Grün wirkt harmonisch und beruhigend und soll durch die Strahlkraft auch die Lebendigkeit der Kinder ausdrücken und ausgeglichen fördern. Auch durch bewusst gesetzte und großzügige Fensteröffnungen soll die Verbindung zwischen innen und außen und zur Natur gestärkt werden.

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Keyfacts

Architektur-Büro
be_planen Architektur GmbH
Teilnehmer
Birgit Bucher
Art des Objekts
Wohnungsbau
Fläche des Objekts
10.000 GF m2
Baujahr
2020
Flachdach-Eigenschaften
Gründach
Dachabdichtung
Bitumenbahn

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