Die Hängenden Gärten von Bayenthal

Besonderheiten

Die Hängenden Gärten von Bayenthal

Auf diesem innerstädtischen - ehemals voll überbauten - Grundstück wurde vorbildlich gezeigt, wie durch urbane Verdichtung hochwertiger Wohnraum mit höchsten ökologischen Ansprüchen geschaffen werden kann. Durch Entkernung entstand ein Atrium und ein Hof-Garten (mit Regenwasserversickerung) und Bodenanschluss für die beim Projekt so wichtigen Rankpflanzen und Bäume). Trotz dem dabei entstehenden Nutzflächenverlust konnte, durch Umnutzung und Aufstockung die doppelte Nutzfläche und vierfache Wohnfläche geschaffen werden. Entstanden ist eine "dörfliche Nachbarschaft" von "Häusern", die sich um die dreidimensionalen Gartenflächen und Erschliessungswege drängen, und durch die Gartenräume jeweils ihren individuellen Schutzraum erhalten: Wohnen im Grünen mit allen Vorteilen des Lebens in der Stadt.

Der privaten Hausbegrünung fiel hierbei ein besonderer Stellenwert zu, daher haben wir uns bemüht alle horizontalen und aufsteigenden Flächen des Projektes zu begrünen und, gewissermassen als Leuchtturm-Projekt, alle Formen von Hausbegrünung zu verwenden: Neben den Pflanzungen von Bäumen und Rankpflanzen im gewachsenen Grund (s.o.), die die filigrane Takelage der von oben herabhängenden Balkone, Stege und Treppen des Vorderhauses, sowie auch Obst- und Blütenspaliere begrünen, ist natürlich die Fläche der Dächer für diese Dach-Gartenlandschaft besonders wichtig: Realisiert wurde extensive und intensive Dachbegrüng mit bis zu 65cm Aufbaustärke und zum Teil mit Anstau-Bewässerung ausgestattet. Hier wachsen Obst- und Blütenbäume und -sträucher, u.a. als Sichtschutz, und besonders auf dem grossen Dachgarten des "Mittelschiffs" wird urban gardening betrieben. Dazwischen natürlich immer wieder Terrassen- und Rasenflächen. Eine senkrechte Wand von 5m Breite wurde mit wurzelfester Dachhaut versehen, als "vertikaler Garten" und das Schrägdach des Vorderhauses wurde ebenfalls wurzelfest gedeckt und mit allen technischen und statischen Vorkehrungen ausgestattet, dass hier der zukünftige Eigentümer entscheiden kann, ob er Energie oder Früchte ernten möchte, das Projekt mit Photovoltaik oder einem Dachspalier krönt: Die Statik des Bestandsbaus aus der Gründerzeit erlaubte hier nicht die ursprünglich angedachte Schrägbegrünung, daher entwickelten wir das Dachspalier als gewichtssparende Alternative.

Das Ergebnis lässt sich sehen! Schon im Jahr 2 nach den ersten Pflanzungen - die meisten Pflanzen folgen 2022/23 - kriegt man einen Eindruck, was hier am entstehen ist: Ein lebendiges Stück Stadt, das die Dächer nicht nur zum Regenschutz nutzt sondern als wertvollen Lebensraum. Das Umweltamt der Stadt Köln, die die Begrünung (und damit auch die Dachhaut) in den letzten Jahren gefördert hat - zeigt dieses Projekt schon im öffentlich rechtlichen Fernsehen, um Nachahmer zu inspirieren.

Keyfacts

Architektur-Büro
satyam dervisha art & architecture
Teilnehmer
Gabor Schneider
Art des Objekts
Mehrfamilienhaus
Fläche des Objekts
410 (Grundstück) 855(Wfl.) 960 (Nutzfl.) m2
Baujahr
2022
Flachdach-Eigenschaften
Gründach, Urban Gardening, Aufstellfläche für Technik, Dachterrasse, Retentionsdach, Solar-/Photovoltaikdach, Fitnessfläche, Sonstiges
Dachabdichtung
EVA-Kunststoff- und EPDM-Folie

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