Sporthallen am Schulzentrum Dresden-Tolkewitz
Intelligent miteinander verbunden
Im Dresdener Stadtteil Tolkewitz ist auf dem Gelände eines ehemaligen Straßenbahnbetriebshofes in den vergangenen Jahren ein neues Schulzentrum entstanden. Der 2018 eröffnete Standort ist für rund 1.300 Schülerinnen und Schüler ausgelegt. Er umfasst ein fünfzügiges Gymnasium und eine vierzügige Oberschule mit zugehörigen Pausenfreiflächen. Im südlichen Abschnitt wurden außerdem eine Vier-Feld- und eine Zwei-Feld-Sporthalle mit direkter Anbindung an die Außensportflächen ergänzt. Komplettiert wird der Campus durch einige Elemente des historischen Betriebshofes, die die Abmessung der einstigen Wagenhallen erahnen lassen. Entlang der quer durch den Campus verlaufenden Kipsdorfer Straße wurde zudem die südliche Außenwand des Straßenbahnhofs als freistehende Giebelwand mit Original-Bauteilen wiedererrichtet.
Mit der Planung und Umsetzung des Neubaus war 2016 die Arbeitsgemeinschaft Dresden Tolkewitz beauftragt worden. Eine besondere Lösung erforderte dabei die Planung der beiden Sporthallen, die durch den Münchener Teil der ARGE, das Büro Fuchs und Rudolph Architekten Stadtplaner, bearbeitet wurden. Die beiden Hallen werden durch die Kipsdorfer Straße von den sonstigen Gebäuden am Standort getrennt: „Um den Campus dennoch als Einheit zu gestalten, haben wir die beiden Sporthallen winklig zueinander gestellt und durch einen großzügig verglasten Verbindungstrakt miteinander verkoppelt“, erklärt der verantwortliche Architekt Arnd Rudolph. „Im Verbund ist damit ein einladender Innenhof mit Fahrrad-Stellflächen und mit organisch geformten Grüninseln entstanden, der die Sporthallen über die Kipsdorfer Straße hinweg zum Schulhof und den dort angrenzenden Schulgebäuden öffnet.“ Eine zusätzliche Verbindung ermöglicht die großflächige Verglasung der beiden Sporthallen in Richtung Norden, die schon beim Ankommen Einblicke in den Innenraum ermöglicht.
Für die Fassade der beiden Baukörper kamen helle Faserzementplatten zum Einsatz, im Innenraum der Hallen dominieren jeweils Holz und Sichtbeton. Eine durchlaufende, abgehängte Decke sorgt dabei für ein identisches Erscheinungsbild im Verbindungstrakt sowie in den Tribünen- und Galeriebereichen.
Flachdachabdichtung mit Kunststoffbahnen
Große Sorgfalt erforderte die Abdichtung der beiden Flachdächer. Um einen langfristig sicheren Schutz der insgesamt 600 Quadratmeter großen Fläche gegen Feuchtigkeit zu erreichen, kamen hochwertige Kunststoffbahnen zum Einsatz. Mit der Umsetzung sämtlicher Maßnahmen war die vor Ort ansässige Schelzel Bedachungs GmbH beauftragt worden, die in Dresden auch bereits an der Ausführung von zwei Quartieren an der Frauenkirche beteiligt war. Ausgehend vom gewählten einlagigen Warmdachaufbau verlegten die Mitarbeitenden oberhalb der Stahlbetondecke zunächst eine hochwertige Elastomerbitumen-Dampfsperrbahn, direkt darüber wurden Dämmplatten aus EPS sowie eine im Mittel 150 Millimeter starke Gefälledämmung aufgebracht. Die Neigung von zwei Grad stellt dabei sicher, dass auch größere Mengen Regenwasser schnell abgeführt werden.
Im nächsten Schritt konnte das Team um Dachdeckermeister Alexander Schwarze die gewählte Abdichtung vollständig auf der Dämmung aufbringen. Zum Einsatz kam eine mehrschichtige, durch Heißluft verschweißbare Kunststoffabdichtungsbahn mit innenliegender Verstärkung aus Polyestergelege und mit integrierter Glasvlieseinlage. Im Verbund mit dem vor Ort umgesetzten System zur punktgenauen Ermittlung von Undichtigkeiten während der gesamten Nutzungsphase des Gebäudes bietet der Dachaufbau damit einen langfristig sicheren Schutz gegen Feuchtigkeit.