Wohnhaus in Coburg

Besonderheiten

Die fränkische Stadt Coburg wird geprägt durch ihre gut erhaltene Altstadt, durch ihre weithin bekannte Burganlage sowie durch die naturnahe Lage zwischen dem oberen Maintal und dem Thüringer Wald. Nach Plänen des vor Ort ansässigen Architekturbüros Michael Stößel wurde hier zuletzt eine hochwertige Wohnanlage in Südhanglage fertiggestellt. Der über einem Tiefgaragensockel errichtete Neubau wird geprägt durch seine klare Formensprache, durch seine großflächigen Fensteröffnungen sowie durch seine strahlend-weißen, straßenseitig in einigen Bereichen hellgrau gestalteten Putzfassaden. Auf drei Ebenen stehen insgesamt fünf moderne Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 700 Quadratmetern zur Verfügung. Sämtliche Wohnungen verfügen über eine Außenterrasse oder über einen großen Balkon, in der Penthouse-Wohnung im oberen Staffelgeschoss steht alternativ eine umlaufende Dachterrasse zur Verfügung.

Komplettiert wird die Wohnanlage durch die straßenseitig bequem erreichbare Tiefgarage, deren Dach plan mit der Außenterrasse der Erdgeschosswohnungen abschließt. Die Dachfläche der Tiefgarage ist aufgrund der Hanglage von sämtlichen Wohnungen aus einsehbar. Um eine attraktive Aufsicht zu erhalten und gleichzeitig eine ökologische Ausgleichsfläche für die Bebauung zu schaffen, wurde die Fläche deshalb mit einer extensiven Dachbegrünung gestaltet. Die gewählte Bepflanzung mit Sedum und trockenresistenten Kräutern schafft eine naturnah angelegte Vegetation mit geringem Pflegebedarf, die gleichzeitig das Mikroklima vor Ort verbessert. Zudem schützt sie vor Witterungseinflüssen wie Hagel, Sturm und UV-Strahlung und verlängert so die Lebensdauer des Daches. Hinzu kommt, dass die Begrünung gleichzeitig wärmedämmend im Winter und kühlend im Sommer wirkt und außerdem Insekten und Vögeln als Lebensraum dient.

Dachabdichtung mit Bitumen

Die Ausführung sämtlicher Dacharbeiten sowie der Dachbegrünung erfolgte durch das Coburger Unternehmen Wunder Bedachungen GmbH. Das Unternehmen wurde 1957 in Schwarzenbach am Wald gegründet und wird heute in zweiter Generation durch die Dachdeckermeisterin Jutta Rieger geführt. Um einen langfristig sicheren Aufbau zu erhalten, führten die Fachhandwerker sämtliche Flächen als Warmdach mit zweilagiger Bitumenabdichtung aus. In einem ersten Schritt wurde eine Spezial Elastomerbitumen-Dampfsperrschweißbahn aufgebracht, direkt darüber wurde eine 150 Millimeter starke PIR-Gefälledämmung verlegt. Die Neigung von zwei Prozent stellt dabei einen reibungslosen Abfluss von Regenwasser sicher.

Im nächsten Schritt erfolgte die Ausführung der zweilagigen Bitumenabdichtung. Als untere Abdichtungslage wurde eine Elastomerbitumen-Kaltselbstklebebahn verwendet, als obere Lage sorgt eine durchwurzelungssichere Polymerbitumen-Schweißbahn mit einer mechanisch extrem hochbelastbaren Polyesterverbundträgereinlage für optimierten Schutz.

Nach Fertigstellung der Abdichtung konnte die Umsetzung des Plattenbelages und der Dachbegrünung beginnen. Im ersten Schritt wurde dazu zunächst eine Speichermatte verlegt, die darüber gelegene Vegetationstragschicht sorgt für gute Wachstumsbedingungen auf dem Dach. Abschließend konnten dann die gewünschten Samenmischungen bzw. Kleinballenstauden und Pflanzen aufgebracht werden: „Solche Extensivbegrünungen eignen sich nicht nur für große Dachflächen im Industrie- und Gewerbebau, sondern sind auch für kleinere Flächen geeignet“, beschreibt Dachdeckermeisterin Jutta Rieger die vielfältigen Einsatzgebiete. „Entsprechend erhalten mittlerweile immer mehr Garagen, Carports und sonstige Kleinflächen ein grünes Dach. Wichtig dabei ist, dass die gewählten Pflanzen unempfindlich gegen Frost und Trockenheit sind und außerdem mit einem geringen Nährstoffangebot auskommen.“

Keyfacts

Architektur-Büro
Jutta Rieger
Teilnehmer
Jutta Rieger
Art des Objekts
Wohnhaus
Fläche des Objekts
700 m2
Baujahr
2020
Flachdach-Eigenschaften
Gründach
Dachabdichtung
Warmdach mit zweilagiger Bitumenabdichtung