Im Fokus des Flachdach Contest 2025 standen genutzte Flachdächer, die einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten und die Lebensqualität in unseren Städten verbessern können. Die eingereichten Projekte zeigten eine beeindruckende Vielfalt, Kreativität und Qualität. Vertreten waren unter anderem Einfamilienhäuser, Wohnanlagen, Schulen, Kindergärten, Universitäts- und Forschungsgebäude, Besucherzentren, Gewerbe- und Industriebauten, Büros und Parkdächer.
Wie im Vorjahr kamen auch 2025 Online-Voting und Fachjury gemeinsam zum Einsatz: Das Publikum wählte frei seine Favoriten, während die Fachjury die Projekte nach definierten Kriterien wie Wirkung, Nutzungsvielfalt, gestalterische Qualität, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Zukunftsfähigkeit und Originalität bewertete.

Die diesjährige FDC-Jury kam am 16.10. in Frankfurt zusammen, um über die eingereichten Projekte zu beraten: (v. l. n. r.) Dipl.-Ing. (FH) Thomas Haimann, Dipl.-Ing. Matthias Roller, Mathias Kutt, Robert Uhde, André Brömmel, Dipl.-Ing. Maren Dannien, Prof. Dipl.-Ing. Michaela Hoppe und Dr.-Ing. Rainer Henseleit.
Ein ganzheitlich gedachter Sport- und Begegnungsort auf drei Ebenen mit Vorbildcharakter und öffentlich zugänglicher Multifunktionsfläche auf dem Flachdach.
In Alfter bei Bonn haben Königs Architekten aus Köln eine neue Kultur- und Sporthalle in Hybridbauweise realisiert. Unterirdisch befindet sich eine Event- und Sportfläche, darüber das Foyer mit Tribünen für 400 Besucher sowie ein Café. Das Flachdach ist eine Buchenholz-Konstruktion, die jederzeit öffentlich zugänglich ist.
Die Fläche ist zum überwiegenden Teil als so genanntes Freizeitdach und in Randbereichen als Grün- bzw. Retentionsdach ausgebildet.
Fakten und Besonderheiten der genutzten Flachdachfläche der Kultur- und Sporthalle in Alfter:
Begründung der Jury des Flachdach Contest
Die Dachfläche ist unübersehbar nicht als Abschluss, sondern als integraler Bestandteil des architektonischen Gesamtkonzepts und als Erweiterung des öffentlichen Raums geplant worden. Das wird bereits aus der Ferne sichtbar und spätestens beim Betreten der Dachfläche spürbar.
Das begehbare Dach der Kultur- und Sporthalle Alfter zeigt beispielhaft, dass genutzte Flachdächer attraktive Räume für Besucher und Anwohner schaffen können. Das beweist die durchdachte Anordnung der installierten Elemente, die einladend wirken und zum Verweilen einladen. Bei der Realisierung beteiligt war Stern Landschaften.
Fazit: Dieser Neubau hat Strahlkraft und Vorbildcharakter im Hinblick auf genutzte Flachdächer, denn er bietet einen attraktiven, einladenden und damit einen lebendigen Ort für Bewegung und Begegnung auf einer Fläche, die oftmals grau, trist und ungenutzt bleibt.

© Constantin Meyer

© Constantin Meyer

© Constantin Meyer
Ein kompakter, städtebaulicher Schulbau mit hoher gestalterischer Qualität, der mit seiner vielseitig nutzbaren Dachlandschaft eine nachhaltige Antwort auf den Mangel an ebenerdigen Freiflächen in der dicht bebauten urbanen Umgebung liefert.
Mit der Erweiterung der Volks- und Mittelschule Leystraße im 20. Wiener Gemeindebezirk hat das Münchener Büro hey! architektur bumeder wehmann architekten partgmbb einen viergeschossigen Neubau realisiert, der den Bestand selbstbewusst ergänzt. Das architektonische Kernstück ist die multifunktionale Dachlandschaft, die dem Problem der fehlenden innerstädtischen Flächen mit intelligent und abwechslungsreich nutzbaren Flachdachflächen mit pädagogischer Qualität begegnet.
Die Flachdächer übernehmen dabei zentrale Funktionen für den Schulalltag als Pausenfläche, Spiellandschaft und Rückzugsort.
Fakten und Besonderheiten der genutzten Flachdachflächen der Erweiterung in Wien:
Begründung der Jury des Flachdach Contest
Die Dachflächen sind integraler Bestandteil des architektonischen Gesamtkonzepts, das durch die Fassadenausbildung gestalterisch zusammengehalten wird. Sie erweitern den pädagogischen Raum und schaffen in einer stark verdichteten Stadtstruktur Aufenthaltsqualität, die andernorts fehlt.
Die Erweiterung der Volks- und Mittelschule Leystraße zeigt, wie durch gestalterisch ausformulierte Dachräume funktionale, soziale und ökologische Qualitäten miteinander verbunden werden können. Die vielseitig nutzbaren Frei-(Dach-)flächen überzeugen dabei durch ihre funktionale Intelligenz – und zeigen, dass gute Architektur auch Freude stiften darf.
Fazit: Dieser Bildungsbau ist ein starker Beitrag zur Diskussion um Stadtverdichtung. Er zeigt, wie Flachdächer im urbanen Kontext als eigenständiger Lern-, Spiel- und Sozialraum funktionieren können – und dabei architektonische Qualität und Nachhaltigkeit verbinden.

© David Schreyer

© David Schreyer

© David Schreyer
Ein fein abgestimmtes Ensemble aus Alt und Neu, das mit begrünten Flachdächern und klarer architektonischer Haltung überzeugt.
In Unna-Massen haben Lindner Lohse Architekten das Bestandsgebäude der Schillerschule um eine zweigeschossige Kindertagesstätte sowie die bestehende Schule für den offenen Ganztag erweitert. Beide Neubauten greifen mit ihrer Ziegelfassade die historische Backsteinarchitektur des Bestandes auf. Architektonisch prägend ist das Motiv des genutzten Flachdaches in Verbindung mit einem begrünten Satteldach.
Durch die Verbindung der flachen und der geneigten Gründächer ist eine harmonische Dachlandschaft entstanden, die Bestand und Neubau zu einem stimmigen Gesamtkonzept vereint.
Fakten und Besonderheiten der genutzten Flachdachflächen in Unna:
Begründung der Jury des Flachdach Contest
Wenngleich das genutzte Flachdach im Fokus steht, fällt dennoch das harmonische Zusammenspiel von Satteldach und Flachdach positiv ins Auge: „grüner Teppich“ und Ziegelfassaden lassen den Anspruch der Architektur im Hinblick auf Nachhaltigkeit erkennen. Die Einbindung der Dachlandschaft in das räumliche Gefüge – visuell wie funktional – unterstreicht die durchdachte Planung.
Besonders überzeugend ist das Zusammenspiel von Satteldach und Flachdach: Die grüne Ebene ergänzt die Ziegelfassaden und macht den ökologischen Anspruch sichtbar. Die Einbindung der Dachlandschaft in das räumliche Gefüge – visuell wie funktional – zeugt von einer durchdachten Planung.
Fazit: Das Projekt in Unna zeigt beispielhaft, wie begrünte Flachdächer im Schul- und Kitabau mit ökologischer und architektonischer Qualität überzeugen können. Die Erweiterung schafft ein stimmiges Gesamtbild und wertet den Standort deutlich auf.

© Peter Stockhausen

© Peter Stockhausen

© Peter Stockhausen
Hinter dem Wettbewerb steht Der dichte Bau – das Informationszentrum für Flachdach- und Bauwerksabdichtung. Es sammelt, verdichtet Informationen und stellt diese einfach und verständlich für alle am Bau Beteiligten zur Verfügung. Der dichte Bau repräsentiert 95 % des deutschen Abdichtungsmarktes.
Kontakt:
Frau Simone Hesse
Der dichte Bau GmbH
Tel.: +49 69 2556-1428
E-Mail:
www.derdichtebau.de